König Lear
Frei-komisch nach Shakespeare
Idee und Spiel:
Bernd Lafrenz
Regie:
Abel Aboualiten, Paris
Lichtdesign:
Jacques Lévesque
Kostüme:
Francoise Busolini
Requisiten:
Jacques Lévesque, Abel Aboualiten, Peter Frank
Ton:
Tonstudio Take One
Fotos im Slider:
Bildarchiv Bernd Lafrenz
Bernd Lafrenz begeistert seit vielen Jahren das Publikum mit seiner phänomenalen Bühnenpräsenz, seiner irrwitzigen Sprachartistik und seiner abenteuerlichen Comedygestik. Mit einem schier endlosen Fundus an sprachlichen und pantomimischen Mitteln reißt er die Zuschauer zu wahren Begeisterungsstürmen hin. „König Lear“ ist sein fünftes Shakespeare-Solo bei dem er in furiosem Tempo alle Rollen im frechen Alleingang spielt. Der geniale Verwandlungskünstler reitet, kämpft, mordet, hext und intrigiert sich ganz allein durch den Abend. Keine Rolle ist ihm unmöglich.
Bernd Lafrenz ist König Lear, dessen Tochter Goneril, Lears Hofnarr und noch neun weitere Personen. Er mimt sie alle, tattert als Exkönig über die Bühne, gibt einen grölenden Soldaten oder die wispernde, zickige Prinzessin. Als König sinkt er theatralisch auf die Bretter, um eine Sekunde später als hyperquirliger Hofnarr wieder aufzustehen.
Pressestimmen
Ganze Heere, solo
Bernd Lafrenz mit „König Lear“… Mit „König Lear“ hat Lafrenz jetzt seinen fünften Shakespeare in frechem Alleingang geschultert und bei einem Gastspiel im Theaterhaus präsentiert (Regie:Abel Aboualiten). Lafrenz verfügt über ungewöhnliche Fähigkeiten. Er kann mutterseelenallein ein Duell mit zeri Degen fechten. Oder ganz locker, wieder solo, zwei ordentlich große Heere aufeinanderprallen lassen. Oder aber häppchenweise sterben. Er röchelt herzzerreißend, ist kurz quicklebendig, röchelt zehn Sekunden später überzeugend weiter. Schaurig ergomanisch und blutdürstig ist die britische Adelsbande in „Lear“, die heutigen Royals sind ein Kaffeekränzchen dagegen. All die fürchterlichen Konflkte im Hause Lear biegt Bernd Lafrenz ins Komische. Das ist erstens sehr amüsant und zweitens zeimlich einleuchtend, denn vom Grandios-Schrecklichen zum Dämlich-Lächerlichen bedarf es manchmal nur einiger Gesten und Grimassen. Die beherrscht Lafrenz, und es macht Spaß, ihm bei seinen flotten Verwandlungen zuzuschauen. (C.B.)
STUTTGARTER NACHRICHTEN
Die Welt ist närrisch
„Lear“ als brillant gespielte Kurzkomödie…Kaum hat er sich umgedreht, beginnt die Schlacht: Speere, hin- und herpfliegende Pfeile, Schmerzenschreie, Fratzen Sterbender, ein Gemetzel allerorten, Geröchel…Hier prallen Armeen aufeinander – und einer spielt alle: Bernd Lafrenz, Komödiant. Einer im wahrsten Sinn des Wortes.
…Lafrenz arbeitet mit grotesken, burlesken, zum Teil sogar rüpelhaften Elementen. Seine Figuren treten als Handpuppen, Marionetten, Pfeile, Holzstäbe, Tücher auf.
…Kann man überhaupt den „Lear“, eine der bekanntesten Tragödien der Weltliteratur, als zweistündige Kurzkomödie geben? Führt das nicht zur Verulkung Shakespeares? Durch seine immense spielerische Phantasie entgeht Lafrenz der Gefahr, den Stoff zu einer Verlach-Klamotte in Richtung auf eine alberne Comedy- und Fun-Ebene zu degradieren. Er zeigt: das Lasterhafte und das Lächerliche liegen nah beieinander.
Lafrenz spielt das vor, indem er gerade nicht parodiert, sondern das Original – bis hinein in die klassischen Lear-Zitate – umkleidet und mit den Mitteln der Travestie ein befreiendes Lachen ermöglicht.
Die Diskrepanz zwischen dem tragischen Geschehen des Originals und dem travestierten komischen Niveau erzeugt den Witz, bleibt aber so in einer stabilen Balnce zwischen dem versöhnlichen Lachen und dem Weinen über das Häßliche: „Die Welt ist närrisch, vor allem seit wir Menschen sie bewohnen.“NORDDEUTSCHE RUNDSCHAU
„Den König habt Ihr verschenkt, und seid als Narr geboren“
Baden / Bernd Lafrenz begeistert als König Lear im ThiK…Mit „König Lear“ ist dem Freiburger Schauspieler und Komödianten ein weiteres Meisterstück gelungen. Obwohl allein auf der Bühne, so scheind er doch unendlich viele Gesichter zu haben, jede erdenkliche Charaktere spielen zu können. Mimik und Gestik sind ebenso verblüffend wie sein Spiel mit den Höhen und Tiefen, der Lautstärke und dem Klang der Stimme. …
…Des Freiburgers Fantasie scheint grenzenlos. Eine umgestossene Flasche, die eigene Erkältung oder störende Scheinwerfer werden spontan ins Stück eingebaut. Das Publikum wird zum Geräuschorchester, vom Künstler dirigiert.
Trotz herzzerreissender Sterbeszenen, blutrünstiger Schlachten und abgrundtiefer Bosheit wurden Tränen gelacht. Ein irrer Abend. (lib)AARGAUER ZEITUNG
Ein-Mann-Metzelei auf der FestivalBühne am Schloß
Erster Freiluft-Auftritt mit Lafrenzens ShakespeareSiegen.(WP) Aus personalwirtschaftlicher Sicht ist der Mann ein Segen für jeden Intendanten. Wenn er „König Lear“ spielt, dann kann er alles, und man braucht sonst niemanden.
Bernd Lafrenz spielt die komplette Besetzung von Shakespeares Tragödie. Er spielt den greisen König, der in seiner ganzen Gutgläubigkeit sein Reich unter den zwei älteren Töchtern aufteilt, die ihn so fürchterlich lieben, und er verstößt die dritte, die ihn wirklich liebt.
Auf der Bühne im Schloßhof rasselte ein Solo-Gemetzel an den 250 Zuschauern vorbei. Bernd Lafrenz fechtet mit sich selbst, er metzelt sich selbst, wechselt von der Narrenkappe unter die am Galgen auggehängte Königskrone, er begrüßt unter seiner Narrenkappe Herzöge, Lords und Sparkassendirektoren und begrüßt auch das zuspätkommende Publikum. „Ach“ freut er sich, „da kommen ja wieder zwei Fanfaren“ – weil die Fanfaren – das ist das einzige, was er ausser dem Klatschen dem Publikum überlässt. …SIEGENER SOMMERFESTIVAL
Narrenkappe gegen die Königskrone
Im „Kom(m)ödchen“ gastiert Bernd Lafrenz mit seiner One-Man-Show in Shakespeare-Format: „König Lear“ in allen Rollen und Posen.…Bernd Lafrenz, der Erzschalk, maskiert sich zur Zeit im „Kom(m)ödchen“ als Hofnarr des Königs Lear – aber er spielt nicht nur dessen Rolle. Auch alles andere Personal, ob Diener, Herr oder edle Dame, übernimmt er auf eigene Faust und in eigener Regie.
Darin hat der Freiburger Komiker freilich schon Übung: Denn der „Lear“ ist – etwa nach „Othello“ und „Romeo und Julia“ – bereits das fünfte Shakespeare-Stück, das Lafrenz in höchst eigenwilliger Parodie auf die Bühne bringt – als Mischung von improvisierter Commedia dell`arte, Clownerie, wechselnden Verkeidungen und gezielten Comedy-Elementen. …WESTDEUTSCHE ZEITUNG